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Die "Schiaßer"-Mühlen
Mit der Errichtung einer „Schiaßermühl“ durch Florian Ebner, Neuegger, wurde ein alter Brauch der Aldeiner Schulbuben vor dem Vergessen bewahrt. Mit der Schiaßermühle stellten sie im Frühjahr aus zwei- oder dreifarbigem Sandstein ihre eigenen Murmeln, „Schiaßer“ oder auch „Specker“ genannt, her, die sie dann zum Spielen benutzten. Inzwischen laufen am Thalbach 7 Schiaßermühlen, gebaut von Lukas und Josef Matzneller. Interessant ist die Tatsache, dass diese Schiaßermühlen nur in Aldein, nicht aber in den Nachbardörfern gebaut wurden. Die Schiaßermühle besteht aus einem rechteckigen. oben offenen Bretterkasten, auf dem quer auf den Längsseiten ein mit Wasserflügeln versehener Wellbaum gelagert ist. Die beiden Enden des Wellbaumes sind halbkugelförmig ausgehöhlt und diese Höhlung ist dicht an dicht mit Roß- oder Schuhnägeln beschlagen. Ein vorgerundeter, etwa tennisball- bis tischtennisballgroßer Stein wird mit Hilfe einer seitlich angelehnten Sandsteinplatte in der Höhlung gehalten. Nun wird das Wasser auf die Flügel geleitet und das Rad dreht sich. Durch die Reibung der Nägel und der Steinplatte wird der Stein zu einer perfekten Kugel geschliffen.
Einen Artikel von Prof. Horak aus dem Jahr 1948 über die Schiasser-Mühlen finden Sie hier.
Die "Schiaßer"-Mühlen in Aktion (oben); Die fertigen, schön geformten "Schiaßer" aus Marmor (unten);
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