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Museum Aldein   Andreas Alois Dipauli Freiherr v. Treuheim

(1761 - 1839)

Andreas Alois Dipauli von TreuheimAndreas Alois Dipauli Freiherr von Treuheim wurde am 14. November 1761 am Matznellerhof in Aldein geboren. Sein Großvater stammte aus Carano im Fleimstal, daher der Name Dipauli.

Als Sechsjähriger verlor er seine Eltern. Obwohl er einziger Sohn und damit Hoferbe war, überließ er den schönen Heimathof seinen beiden Schwestern und begab sich zum Gymnasialstudium nach Brixen. In Innsbruck und Pavia studierte er Rechtswissenschaften, Naturgeschichte, Chemie und Weltgeschichte. In Pavia promovierte er zum Doktor der Rechtswissenschaften. In seinen Studienjahren fiel er durch seinen Fleiß, seine Verstandesschärfe und seine hervorragenden Leistungen auf.

1786 wurde er zum Rat des Magistrates in Bozen ernannt und wurde als solcher mit wichtigen Aufgaben in Stadt und Land betraut. 1790 kam er als Landtagsdeputierter an den kaiserlichen Hof in Wien und wurde 1792 zum ständigen Geschäftsträger des Landes Tirol in Wien gewählt. Für seinen Einsatz für die Zivilbevölkerung bei den kriegerischen Ereignissen Anfang der neunziger Jahre wurde er mit der kleinen und der großen Ehrenmedaille geehrt und vom Kaiser mit dem Adelsprädikat „v. Treuheim“ ausgezeichnet. Nach der Abtrennung Tirols an Bayern konnte er als Generalreferent der Interimsregierung und als Appellationsrat in Innsbruck so manches Unheil vom Lande abwehren.

Neben seinen juristischen und politischen Aufgaben betätigte er sich als Geschichtswissenschaftler und Sammler bedeutender Handschriften und Druckwerke zur Geschichte Tirols. Seine rund 1.400 Bände umfassende „Sammlung für Geschichte und Statistik“ bildete den Grundstock für die heutige Ferdinandeumsbibliothek in Innsbruck („Dipauliana“).

1816 erfolgte die Ernennung zum Hofrat der obersten Justizstelle in Wien und zum Mitglied der Hofkommission für Justizsachen. Es folgten 1822 die Ernennung zum Landrechtspräsidenten der Steiermark, 1823 die Mitgliedschaft in der Gelehrtengesellschaft „Academia degli Agiati“ in Rovereto und 1824 die Ernennung zum Präsidenten des Appellationsgerichtes von Tirol und Vorarlberg. 1827 wurde er zum Geheimen Rat ernannt und 1836 vom Kaiser in den Freiherrnstand erhoben.

Am 25. Februar 1839 starb der große Staatsmann und Wissenschaftler. In der Krypta der St.-Jakobs-Kirche in Innsbruck fand er seine letzte Ruhestätte.

 

 
Museum Aldein   Johann Baptist Georg Franzelin

Jesuit, Theologe, Kardinal
(1816 - 1886)

Kardinal Johann Baptist FranzelinJohann Franzelin wurde am 15. April 1816 am Eggererhof in Aldein geboren. Er besuchte das Franziskanergymnasium in Bozen, wo er wegen seiner Begabung und seines Fleißes auffiel. Mit 18 Jahren trat er in Graz ins Jesuitennoviziat ein, studierte in Tarnopol (Galizien) Philosophie und war dann für drei Jahre Professor am Gymnasium in Lemberg. 1848 begann er das Theologiestudium an der Gregoriana in Rom, setzte es in England fort und schloß es an der Universität 'Löwen' in Belgien ab Am 23. Dezember 1849 wurde er in Frankreich zum Priester geweiht.

Nach Rom zurückgekehrt, war er Assistent von Professor Perrone an der Gregoriana und von 1853 bis 1857 Studienpräfekt am Germanicum. 1857 wurde er Professor für Dogmatik an der Gregoriana und verfasste eine Reihe theologischer Werke in lateinischer Sprache.

Beim Ersten Vatikanischen Konzil war Johann Franzelin theologischer Fachberater. Als solcher hatte er an der Erarbeitung zweier Dokumente wesentlichen Anteil, die zum Dogma erhobene Sätze enthalten. Es handelt sich um das Dokument über die Erkennbarkeit Gottes und um das Dokument über die Unfehlbarkeit des Papstes. 1876 wurde Franzelin zum Kardinal ernannt und war in der Folgezeit in vielen Kommissionen tätig. Am 11. Dezember 1886 starb Kardinal Franzelin und wurde im Compo Varano begraben.

Zu seinem Gedächtnis wurde 1903 an seinem Vaterhaus ein Gedenkstein angebracht, ebenso in der Pfarrkirche von Aldein.

1986, anläßlich des 100. Todestages wurden die sterblichen Überreste von Kardinal Franzelin vom Museumsverein aus Rom übertragen und am Pfingstmontag, 19. Mai 1986 in feierlicher Form vor seinem Denkmal in der Pfarrkirche beigesetzt.

 

 
Museum Aldein   Probst Josef Kalser

(1891 - 1971)

Probst Josef KalserMonsignor Probst Josef Kalser stammt vom Koflhof in Aldein.
Seit dem 18. Jhd. bestand bei der Propsteipfarrkirche (heute Dom) Bozen ein eigenes Kollegiatkapitel.
Der letzte Propst dieses Kollegiatkapitels war Josef Kalser. In den Jahren 1933-1967 bekleidete er dieses Amt. Als überaus beliebter Propst von Bozen war er auch in allen Nöten den Menschen sehr nahe. Das war besonders während des Zweiten Welkkrieges der Fall. Als in den Jahren 1943-1945 durch den Nationalsozialismus der Glaube in Südtirol besonders gefährdet war, erneuerte am 6. Februar 1944 eine kleine Gruppe vor dem historischen Herz-Jesu-Bild im Luftschutzkeller des Marieninternates in Bozen das alte Tiroler Gelübde. Propst Kalser war damals das Zentrum dieser kleinen Schar. Er hielt den Gottesdienst und die Predigt. Am Ende der Feier wurde, wie Kirchenhistoriker Josef Gelmi zu berichten weiß, der Bund erneuert. Hans Ergarter († 1966), der "Kopf des antinazistischen Widerstandes in Südtirol" (J. Gelmi), verfasste für diese denkwürdige Stunde auch ein eigenes Gebet. - Nach dem Kriege hatte Kalser sich große Verdienste erworben beim Wiederaufbau der zerstörten Bozner Pfarrkirche. Der bekannte Südtiroler Künstler und Priester J. B. Oberkofler schuf ein berühmt gewordenes Porträt von K., das sich heute im Widum der Dompfarre Mariä Himmelfahrt in Bozen befindet.
Josef Kalser verstarb am 28.8. 1971 Bozen.
(Lit.: J. Innerhofer: Die Kirche in Südtirol: Gestern und Heute, Bozen 1982)

 

 
Museum Aldein   Dr. Toni Ebner sen.

(1918 - 1981)

Dr. Toni Ebner sen.Dr. Toni Ebner wurde am 22. Dezember 1918 in Aldein geboren. Nach vollendetem Studium am Gymnasium-Lyzeum im Johanneum in Dorf Tirol besuchte er die Universität Bologna, an der er während eines Militärurlaubes 1943 zum Doktor der Rechte promovierte. Am 10. April 1944 heiratete er Martha Flies, die Nichte des Kanonikus Michael Gamper.
Bei Kriegsende im Jahr 1945 wirkte Dr. Ebner bei der Gründung der Südtiroler Volkspartei als einer der Jüngsten mit und wurde dann ihr erster Sekretär. 1948 zog er als jüngster Abgeordneter in das römische Abgeordnetenhaus ein. Man wählte ihn trotz seiner Jugend in das Präsidium. Im italienischen Parlament verblieb er drei Perioden bis 1963. Als Vertreter des römischen Parlaments wurde er 1954 in die Beratende Versammlung des Europarates in Straßburg gewählt, der er, ebenso wie der Westeuropäischen Union, bis 1969 als MItglied angehörte.
1951/52 und 1956/57 wurde er zum Obmann der Südtiroler Volkspartei gewählt. 1961 und 1964 war er Vorsitzender und Sprecher der SVP-Fraktion im Bozner Gemeinderat.
Dr. Toni Ebner zählte zum engsten Mitarbeiterkreis von Kanonikus Michael Gamper. Auf dessen ausdrücklichen Wunsch hin wurde Dr. Ebner nach dessen Tod im April 1956 vom Vorstand der Athesia die Leitung der Verlagsanstalt Athesia und der Tageszeitung "Dolomiten" übertragen. Seitdem widmete sich Dr. Toni Ebner voll und ganz der Verlagsanstalt Athesia und den "Dolomiten".
Am 18. November 1970 wurde Dr. Toni Ebner "in Anerkennung der um die Bundesrepublik Deutschland erworbenen Verdienste" das "Große Verdienstkreuz" der Bundesrepublik Deutschland verliehen. Am 15. Dezember 1979 wurde er mit der goldenen Ehrenmedaille der Georgspfadfinder in Lana für seine "außergewöhnlichen Verdienste um das Deutschtum für Südtirol" ausgezeichnet. Am 20. Februar 1980 erhielt Dr. Toni Ebner das Ehrenzeichen des Landes Tirol. Vom Freistaat Bayern wurde er am 12. Juni 1980 mit dem Bayrischen Verdienstorden ausgezeichnet.
Im Mai 1981 wurde Dr. Ebner für den Staatsrat nominiert und am 2. Oktober 1981 vom Ministerrat zum Staatsrat ernannt. Am 18. Oktober 1981 wurde er zum Präsidenten der Athesia gewählt.
Der Ehe entsprossen vier Söhne, von denen allerdings das Jörgele im Kindesalter verstorben ist. Der Sohn Dr. Michl Ebner war Abgeordneter zum römischen Parlament, später Abgeordneter im Europaparlament. Michl Ebner ist außerdem Direktor der Verlagsanstalt Athesia. Sohn Dr. Toni Ebner jun. ist Chefredakteur der Tageszeitung "Dolomiten".
Am 13. Dezember 1981 verstarb Staatsrat Präsident Dr. Toni Ebner an einem Herzinfarkt im Krankenhaus in Bozen. Am 16. Dezember wurde er in St. Jakob-Oberau zur letzten Ruhe gebettet.

 

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